V. Bahnhofsviertel mit Gallileo, Silberturm und Skyper
Die Hochhäuser Gallileo, Silberturm und Skyper erheben sich von Arealen, auf oder neben denen ab Mitte des 19. Jahrhunderts die drei Westbahnhöfe ihre Standorte hatten. Im Jahr 1888 verkehrten im heutigen Hauptbahnhof die ersten Züge; die drei Westbahnhöfe waren überflüssig und wurden abgerissen. Das Bahnhofsviertel bildete sich heran.
Von 1951 bis 1996 stand an der Stelle des Hochhauses Gallileo der sogenannte Zinßerturm. Der Turm sollte laut des informellen Rahmenplans Bankenviertel von 1990 einer Blockrandbebauung von nur 32 m Höhe weichen. Über die Intensität der Grundstücksausnutzung kam es zu einem Ringen der Immobilieneigentümerin mit Gremien der Stadt. Im Ergebnis entstand das kubisch gefügte Gallileo mit einer Höhe von 136 m. Die Ausarbeitung des Hochhausentwicklungsplanes Frankfurt 1998 ist im Zusammenhang zu sehen.
Die Namensgebung des Hochhauses Gallileo mit seinem doppelten „L“ erklärt sich zum einen aus der Lage des Gebäudes an der Gallusanlage 7 und zum anderen nach dem italienischen Universalgenie Galileo Galilei.
Der Silberturm war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im Jahr 1978 mit 166 m Höhe der höchste Wolkenkratzer Deutschlands. Zur Gestalt des silbrig glänzenden Turms mit der Aluminiumfassade ein Zitat von Doktor Matthias Alexander aus dem Jahr 2006: „Wegen des Anklangs an das Raumschiff‑Design in den Filmen jener Zeit sah er schon kurz nach der Fertigstellung plötzlich ganz alt aus. Seine Zukunft war auch deshalb so schnell vergangen, weil der Entwurf des Büros ABB […] im Wesentlichen schon 1971 fertiggestellt war, sich die Realisierung jedoch verzögerte. In der Rückschau hat sich das unglückliche Timing relativiert: Mittlerweile gehört der Turm zu den dezenten Klassikern in der Frankfurter Skyline.“
Nach Berechnungen erwarteten die Ingenieure eine Bauwerksverkantung des Silberturms mit einer Lotabweichung an der Spitze von rund 30 cm. Zur Korrektur der betrieblich unerwünschten Verkantung wurden in einen L‑förmigen Hohlraum unter der Gründungssohle Druckkissen aus Gummi eingebracht, die zunächst mit Luft und später mit Wasser befüllt wurden.
Der Skyper ist ein dreiteiliger Gebäudekomplex bestehend aus dem viertelkreisförmigen 153,8 m hohen Wolkenkratzer, der neoklassizistischen Villa aus dem Jahr 1915 und einem Wohn‑ und Geschäftshaus. Der Baukonzern Philipp Holzmann verlegte 1915 seine Zentrale aus der Frankfurter Obermainstraße in die Villa in der Taunusanlage 1 und erstellte angrenzend im Jahr 1968 das Holzmann‑Hochhaus. Das Holzmann‑Hochhaus wurde im Jahr der Insolvenz der „Holzmänner“ 2002 niedergelegt und wich dem hohen Haus Skyper.
Skyper‑Hochhaus und Randbebauung des Wohn‑ und Geschäftsbaus sowie umgebende Freiflächen sind auf einen gemeinsamen Kellerkasten und eine durchgehende Bodenplatte mit einer Gesamtfläche von rund 5.500 m² gesetzt. Das Hochhaus nimmt davon etwa eine Grundfläche von 1.900 m² ein und wird von einer Kombinierten Pfahl‑Plattengründung getragen. Die Bauarbeiter verlegten in die Pfähle insgesamt 30 km geothermische Leitungsschleifen.
Den Abschluss der Stadtführung im Bahnhofsviertel bilden Erläuterungen zum Marienturm und zum Bürohochhaus Taunusanlage 11 an der Ecke Mainzer Landstraße mit der Taunusanlage.
Stadtführung für Gruppen
- Vor dem Main Nizza,
- Untermainkai 17,
- 60329 Frankfurt am Main.
- Treffpunkt in OpenStreetMap.