Stadtführung für Schüler:Frankfurter Hochhäuser und Mainbrücken
Wir treffen uns vor dem Domturm und wenden uns gleich dem Ufer des Mains zu. Hier werde ich den Schülern die Bedeutung einer Furt erklären und darauf hinweisen, dass der Frankenherrscher Karl der Große, auf der Flucht nach einem verlorenen Feldzug, mit seiner Streitmacht über eine solche seinen Verfolgern entkommen konnte. Eine weiße Hirschkuh wies ihm der Legende nach den Weg.
Mehr als vier Jahrhunderte später, aus dem Jahr 1222, datiert die erste urkundliche Erwähnung der Frankfurter Alten Brücke. Die Alte Brücke gehörte in jener Zeit mit der Judithbrücke in Prag, der Donaubrücke in Regensburg und der Elbebrücke in Dresden zu den bedeutendsten Brücken Mitteleuropas. Auf der Alten Brücke standen zahlreiche Bauten wie die zur Stadtbefestigung gehörenden Brückentürme, Mühlen und das sogenannte Rattenhäuschen. Wahrzeichen des Mainüberganges ist der Hahn mit dem Kruzifix. Der „Brickegickel“ markierte die tiefste Stelle des Fahrwassers für die Schiffer und eine Hinrichtungsstätte für zum Tode durch Ertränken Verurteilte. In der Gegenwart bietet die Alte Brücke eine hervorragende Aussicht auf die Skyline.
Frankfurt war bereits im Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz. Auf den zweimal jährlich stattfindenden Messen wurden Waren der Hanse aus Nord‑ und Osteuropa und über Venedig importierte Luxusgüter des Orients feilgeboten. Gläubige pilgerten nach Santiago de Compostela, Jerusalem und Rom.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung in Frankfurt beträchtlich. Die Alte Brücke war für den stark zunehmenden Verkehr über den Main nicht mehr ausreichend. Da die Stadt lange Zeit nicht über die monetären Mittel zum Bau weiterer Mainbrücken verfügte, stellten vermögende Frankfurter Bürger das Geld für den Eisernen Steg zur Verfügung. Die Baukosten des Fußgängerüberganges betrugen 120.000 Gulden, finanziert mit festverzinslichen Anteilsscheinen zu 100 Gulden. 1869 weihten die Frankfurter den Eisernen Steg feierlich ein.
In der Idylle des Nizzas, umgeben von Bergmammutbäumen, Palmen und immergrünen Eichen, beginnt der zweite Teil der Stadtführung für Schüler mit Erläuterungen zum Thema Hochhäuser. Der Hochhausbau beginnt im 6. Jahrhundert vor Christus mit dem Turmbau zu Babel. Zweieinhalb Jahrtausende später, nach dem Ersten Weltkrieg, entstand mit dem 33 m hohen Mousonturm das erste Hochhaus in Frankfurt. Nachdem Anfang der 1970er Jahre mit dem AfE‑Turm die 100‑Meter‑Grenze durchbrochen war und die Häuser immer höher und zahlreicher gen Himmel ragten, entstand die Skyline. Bis zum Jahr 2003 galten der 1991 fertiggestellte Messeturm mit 256 m und der Commerzbank Tower von 1997 mit 259 m als die höchsten Wolkenkratzer Europas.
Seit der Niederlegung der Frankfurter Stadtbefestigung ab 1805 sind die halbkreisförmigen Wallanlagen um die Innenstadt ein öffentlicher Park. Die westlichen Wallanlagen werden gesäumt von den Hochhäusern des Bankenviertels: Eurotower, Silberturm, Taunusturm, Japan Center … Ein hohes Haus hatte bis in die 1990er Jahre ein Schwimmbecken im 31. Stockwerk, ein anderes ähnelt einer Steinlampe. Diese und weitere Besonderheiten sind Gegenstand der Stadtführung für Schüler.
Station ist die einzige Kreuzung in Europa mit vier Hochhäusern über 100 m Höhe mit Blick in die „Schlucht“ der Neuen Mainzer Straße.
Auf Wunsch bildet ein spektakulärer Ausblick vom Main Tower in 198 m Höhe auf die Stadt, den Taunus und das Umland den Abschluss der Führung. Insbesondere an Wochenenden kann es zu längeren Wartezeiten beim Einlass in den Main Tower kommen, da keine Reservierungen getätigt werden können. Außerhalb der Öffnungszeiten, bei schlechtem Wetter und stürmischem Wind bleibt die Aussichtsplattform geschlossen. Die Eintrittspreise zum Besuch der Plattform sind nicht im Honorar inbegriffen und müssen vor Ort gesondert entrichtet werden.
Ich veranschauliche meine Ausführungen mit einer Vielzahl von großformatigen Bildern. Die Schilderungen werden altersgerecht angepasst, die Stadtführung ist für Schüler aller Jahrgangsstufen sowie Gruppen von Kindern ab sechs Jahren und Jugendlichen geeignet. Für höhere Altersklassen können bautechnische Aspekte eingebracht werden.
Stadtführung für Schüler, Kinder und Jugendliche
- Vor dem Domturm,
- Domplatz 1,
- 60311 Frankfurt am Main.
- Treffpunkt in OpenStreetMap.