I. Friedrich-Ebert-Anlage mit Messeturm und Tower 185

Von der Bahntrasse zum Hochhausstandort

Einleitend eine informative und unterhaltsame Darstellung zur Geschichte des Hochhausbaus, beginnend mit dem Turmbau zu Babel, den mittelalterlichen Geschlechtertürmen sowie den ersten modernen Hochhäusern in Chicago und New York. Vorgestellt wird das nach überwiegender Expertenmeinung erste moderne Bauwerk dieser Art in Deutschland. Den Abschluss dieses Abrisses bilden die Megatalls und eine erstaunliche Hochhaus-Vision der 1980er Jahre.

„Hammering Man“ von Jonathan Borofsky in Frankfurt, September 2017.
Bild zur Führung. Friedrich‑Ebert‑Anlage, Messe‑Cluster, 2017.
„Hammering Man“, Frankfurt 2017.
Bild links: „Hammering Man“ in Frankfurt, 2017.
Friedrich‑Ebert‑Anlage, Messeturm, 2017.
Bild rechts: Friedrich‑Ebert‑Anlage, Messeturm, 2017.

Das 159 m hohe Westend Gate von 1976 ist der erste Wolkenkratzer des Landes. Es ist derzeit noch der höchste Bau der Republik mit Hotelnutzung. Bis ins Jahr 2013 modernisierten federführend Just/Burgheff Architekten den Gebäudekomplex umfassend. Die Folie des großflächigen Vordaches mit der organischen Baumstruktur besitzt besondere Eigenschaften und findet auch bei der Münchener Allianz Arena Verwendung.

Beim ebenfalls revitalisierten Leo, dem ehemaligen Poseidon‑Haus, an der Weggabelung der Theodor‑Heuss‑Allee zur Hamburger Allee gelegen, wird die Fassade vorgestellt. Die Außenhaut besteht erstmals in Deutschland aus einer Closed Cavity Fassade. Weiter kamen sehr leichte und helle Glasfaserbetonfertigteile zum Einsatz.

Westlich der heutigen Ludwig‑Erhard‑Anlage sollte Anfang der 1920er Jahre das erste Frankfurter Hochhaus entstehen, blieb jedoch ein Torso. Letztlich ging dieser Titel an den 1926 fertiggestellten und 33 m hohen Mousonturm im Frankfurter Stadtteil Ostend.

Der Main‑Weser‑Bahnhof war 1850 bis 1888 Ausgangspunkt für den Schienenverkehr nach Kassel. Ein Teil der Bahntrasse führte über die heutige Friedrich‑Ebert‑Anlage.

Herzstück der Hochhaus‑Führung ist der Messeturm des 2021 verstorbenen „Turmvaters“ Helmut Jahn. Die 256 m aufragende Landmarke von 1991 war sechs Jahre lang der höchste Wolkenkratzer des Kontinents. Zitiert werden Details zur Granitfassade und eine gestalterische Betrachtung. Der Messeturm ist mit einer Kombinierten‑Pfahl‑Plattengründung im Boden verankert – 64 Großbohrpfähle unter einer bis zu 6 m dicken Fundamentplatte. Für den Rohbau der Röhre‑in‑Röhre‑Konstruktion wählte die Firma Hochtief zwei unterschiedliche Schalverfahren.

Der Eigentümer des Messeturms veranlasste 2019 bis 2021 dessen Umbau und Modernisierung. Auf jeder Seite des Sockels wölben sich jetzt die weltweit größten laminationsgebogenen Isolierglaseinheiten über den einst quadratischen Grundriss hinaus nach außen und erweitern die Lobby. Da das Laminationsbiegen zu den Kaltbiegeverfahren gehört, weisen die eisenoxidarmen Gläser keine lokalen Oberflächenverwölbungen auf und gestatten einen klaren Durchblick.

Ansichtskarte von 1915 des damals neuen Königlichen Polizeipräsidiums in Frankfurt.
Altes Polizeipräsidium in Frankfurt am Main, 1915.

Im Jahr 1994 ließ die Bundesbahn mit einer spektakulären Sprengung ihre Hauptverwaltung niederlegen. Auf dem Areal entstand ein Hochhauspaar. Namensgeber sind die in der griechischen Mythologie unzertrennlichen Zwillings‑ und Halbbrüder Kastor und Pollux.

Der Tower 185 des Architekten Professor Christoph Mäckler ist in Stahlbetonskelettbauweise erstellt und wie der Messeturm durch eine innere und eine äußere Röhre ausgesteift. Das Bauwerk, bei dem der mittlere Erschließungskern die beiden Turmflanken überragt, ist das flächengrößte Hochhaus Deutschlands. Eine Blockrandbebauung mit Schrägdach umfasst den tropfenförmigen Vorplatz, der den Anschluss zur Friedrich‑Ebert‑Anlage herstellt.

Die Stadtführung endet mit aktuellen Entwicklungen zur Matthäuskirche und zum Alten Polizeipräsidium. Meixner Schlüter Wendt plant für das Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums ein kristallförmiges Haus mit 175 m Höhe.

Zu meinen Kunden gehören sowohl Fachpublikum wie Architekten und Ingenieure als auch Laien und Interessierte ohne Vorkenntnisse. Die Ausführungen werden an die jeweiligen Teilnehmer angepasst.

Stadtführung für Gruppen

Dauer:
Je nach Wunsch 2 bis 4 Stunden. Bei einer Dauer über 2 Stunden gerne mit einer längeren Pause oder verteilt auf zwei Termine.
Treffpunkt:
  • Vor dem Mittelrisalit des Grand Ouest
  • (ehemals Oberpostdirektion),
  • Ludwig‑Erhard‑Anlage 2–8,
  • 60325 Frankfurt am Main.
  • Treffpunkt in OpenStreetMap.
Honorar:
Bis 10 Gäste:
11–20 Gäste:
21–30 Gäste:
85 
115 
150 
Euro pro Stunde,
Euro pro Stunde,
Euro pro Stunde.
Beispiel: Eine Gruppenführung für 15 Gäste über eine Dauer von 2 Stunden kostet somit insgesamt 230 Euro.
Alle Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent. Eventuell fällige Eintrittspreise und Zusatzleistungen sind im Honorar nicht inbegriffen.
Anfrage:
Wenn Sie Interesse an der Hochhaus‑Führung „I. Friedrich‐Ebert‐Anlage mit Messeturm und Tower 185“ haben, kontaktieren Sie mich bitte per Formular oder E‑Mail.
Signet von stadtfuehrung.engineer. Technisch-historische Führungen in Frankfurt.
Bild zur Führung. Friedrich‑Ebert‑Anlage mit Messeturm, 2017.